Unterwegs mit der Lean Goddess. Diesmal in der Küche. Den Waschtag haben wir hinter uns, jetzt geht es in die Küche.
Ich weiß, die Industrie ist nicht mit einer Küche vergleichbar. Doch wenn Sie es schaffen Lean bei sich zu Hause anzuwenden, dann wird es auch in der Firma einfacher.
Zum Video:
Besuch der Schwiegereltern
Rahmenhandlung ist die Menüplanung für eine Woche. Weil nichts organisiert ist geht das ordentlich schief. In der Industrie heißt das eben Produktionsplanung für die nächste Woche und auch hier geht es ohne Planung schief.
Doch zum Glück gibt es die Lean Goddess – sie zeigt wie man den Arbeitsplatz mit 5S organisiert.
Sortiere aus (Sort – Seiri)
Trennen Sie das Nötige vom Unnötigen. Alle Sachen die Abgelaufen sind entsorgen Sie.
Als nächstes planen Sie Ihr Essen rund um die vorhandenen Lebensmittel.
Das gleiche Prinzip können Sie auf die Küchenutensilien anwenden.
„Nein, die Nudelmaschine kann nicht weg, die brauche ich sicher nächste Woche“
Das Phänomen kennen wir alle. Dinge die man angeschafft hat, will man nicht entsorgen, man will sich wohl den Fehler der Anschaffung nicht eingestehen.
Um das Nötige vom Unnötigen zu trennen gibt es zwei kleine Tricks.
1. Radikales Leerräumen
Räumen Sie alle Dinge aus der Küche und stapeln Sie sie z.B. im Wohnzimmer. Erst wenn Sie die Sache benötigen (z.B. die Nudelmaschine) holen Sie diese in die Küche.
Alle Dinge, die nach einem Monat immer noch im Wohnzimmer stehen können zu eBay. Oder auf den Dachboden, wenn es Keksdosen sind und Sie den Artikel im Sommer lesen.
Die Methode funktioniert nur, wenn Sie wirklich viel Platz haben. Ist das in Ihrem Betrieb der Fall, sollten Sie sich fragen für was Sie diesen Platz haben, wenn monatelang Zeug dort stehen kann und er nicht gebraucht wird.
2. Rote Punkte
Leichter geht es mit roten Punkten. Kleben Sie auf alle Dinge in der Küche/Werkstatt einen roten Punkt. Wenn Sie das Werkzeug zum ersten Mal in die Hand nehmen entfernen Sie den roten Punkt.
Nach ein oder zwei Monaten sortieren Sie alle Dinge mit verbleibenden roten Punkten aus. Mehr zur Methode bei Six Sigma Black Belt.
Stelle ordentlich hin (Straighten – Seiton)
Alle Sachen werden dorthin gestellt, wo sie auch benötigt werden. Dinge die man häufig braucht nahe am Arbeitsplatz, andere Dinge weiter weg. Logisch.
Säubere ( Shine – Seisou)
Arbeiten und Säubern gehören zusammen. Genauso wie Kochen und Abspülen. Warten Sie mit dem Abspülen nicht bis es eingetrocknet ist, sondern Spülen Sie schon während dem Kochen. So können Sie Wartezeiten geschickt nutzen und müssen nachher nicht mehr so viel Spülen.
In der Industrie bedeutet dies vorausschauende Wartung oder einfach, dass Sie ordentlich arbeiten. Im Bad, dass Sie zweimal täglich die Zähne putzen und nicht erst wenn es Karies gibt :-).
Sauberkeit bewahren/Standardisieren ( Standardize – Seiketsu)
Dazu empfiehlt die Lean Goddess:
Stellen Sie sicher, dass
- jeder die Prozesse kennt
- die Kommunikation (auch durch Symbole und Zeichen) so klar wie nur möglich ist.
Wie im Hotel: Ein Handtuch auf dem Boden wird getauscht, eins auf dem Halter nicht.
Selbstdisziplin üben ( Sustain – Shitsuke)
Die wohl wichtigste und schwierigste Aufgabe. Daher auch der Name des Blogs DiszipLean. Doch genau hier fängt die Wertschöpfung an – wenn Sie die neuen Konzepte konsequent umsetzen und danach arbeiten.
„You and your team should always be thinking about ways to improve the process… and have fun with it“
Der Spaß bei der Sache ist wohl die beste Möglichkeit eine Gewohnheit daraus zu machen.
Fazit
Fünf S funktionieren nicht nur in der Industrie sondern auch zu Hause. Die konsequente Anwendung ist in beiden Bereichen das Schwierigste.
Haben Sie Erfahrung mit 5S im privaten Umfeld?