Industrie 4.0 ist seit gut zwei Jahren der Trend in der Forschung rund um Produktionsbetriebe. Alles wird „smart“ und „connected“. Doch was gibt es neben den fast schon abgegriffenen Beispielen wie dem sich selbst steuernden Produkt oder der intelligenten Waschmaschine noch? Eine kleine (vollkommen unvollständige) Übersicht. Und wer weiß, vielleicht werden sich die Produkte in Zukunft ihren Weg tatsächlich mithilfe von Schwarmintelligenz ihren Weg durch die Welt suchen. Bienen können dies bereits seit vielen tausend Jahren.
Industrie 4.0 bei Google Trends:
Fast verschlafen – Meint das Manager Magazin
Auf zehn virtuellen Seiten führt das Manager Magazin durch die Industrie 4.0 und wie Deutschland den selbst geprägten Begriff fast verschläft. Die Softwareindustrie revolutioniert eine Branche nach der anderen. Nach den Medien und den Einkaufsgewohnheiten ist nun auch die Industrie an der Reihe.
Grund dafür, dass es nicht so wirklich vorwärts geht, sei die zu geringe Förderung durch Bund und Länder. Doch auch im Mittelstand fehlt das Geld für ein solches Vorhaben. Man habe die Trends lange ignoriert und in Branchen, in denen es nötig ist, fehlt das Geld.
Große Sorgen bereitet vor allem das Thema Datenschutz, das hat in Deutschland bekanntlich hohen Stellenwert. In der Diskussion stecken geblieben laufen wir hier Gefahr, dass schlagkräftige Firmen aus den USA an uns vorbeiziehen.
Nicht förderlich für gemeinsame Standards sind das deutsche Silo-Denken und die Angst vor dem Wettbewerb. Die Fortschritte des amerikanischen Gegenstücks zu Industrie 4.0 (Industrial Internet Consortium) erhöhen den Druck.
Für wen: Einsteiger, die wissen wollen, was man mit Industrie 4.0 gemeint ist.
Referenzarchitekturmodell 4.0
Digitale Vernetzung und das „Internet der Dinge“ geht nicht ohne Informatik. Damit die einzelnen Komponenten miteinander kommunizieren können, wird ein gemeinsamer Standard benötigt.
VDI/VDE haben gemeinsam mit dem ZVEI das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 entworfen. Wer sich mit dem Smart Grid Architecture Model, sprich der digitalen Abbildung eines intelligenten Stromnetzes auseinander gesetzt hat, wird verblüffende Ähnlichkeit entdecken.
Für wen: Technisch Versierte, die verstehen wollen, wie die Kommunikationsebenen ungefähr aussehen könnten.
Plattform I 4.0
Die Plattform informiert über Aktivitäten rund um das Thema vierte industrielle Revolution. Neben der Frage, was es denn ist wird auch eine Liste mit aktuellen Projekten geführt.
Für wen: Alle, die einen Überblick zu den laufenden Projekten suchen.
Was soll das Management machen?
Welche Veränderungen bedeutet Industrie 4.0 oder wie es im Englischen genannt wird das „Internet of Things“ für Firmen? Wie kann man sich auf diese Veränderungen einstellen; welche Strategien gibt es.
Was kann ich als Hersteller tun, wenn die Software immer wichtiger wird, mir aber die Kompetenzen dazu fehlen?
Michael Porter und James Heppelmann beleuchten in ihrem Harvard Business Review Artikel zahlreiche Aspekte, auch wenn dabei fast 100 mal der Begriff „smart, connected“ verwendet wird.
Für wen: Jeder, der sich für strategische Fragen interessiert und Englisch spricht.
Stand der Forschung
Natürlich wird rund um die Produktionstechnik viel geforscht. Eine Institution ist beispielsweise die CIRP (Internationale Akademie für Produktionstechnik). Vor allem das Scientific Technical Commitee STC O „Production Systems and Organizations“ beschäftigt mit Themen rund um Industrie 4.0.
Die Konferenzbeiträge lassen sich sogar ohne speziellen Zugang kostenfrei bei ScienceDirect herunterladen, was bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen eher unüblich ist.
Für wen: Jeder, der sich für Forschung interessiert und gut Englisch spricht.
Internet der Dinge? Kennen wir seit 24 Jahren
Wer glaubt, dass all die Ideen rund um das Internet der Dinge oder wie auch immer man diesen Trend bezeichnen möchte neu sind, dem sei der Artikel von Mark Weiser empfohlen.
Im Jahr 1991 beschreibt er den „Computer des 21. Jahrhunderts“ (pdf) erschreckend genau und präzise. Selbst seine Vorhersagen über Speicherkapazitäten und Tablet sind recht präzise.
Besonders interessant ist seine Idee, dass eine Technologie erst ganz angekommen ist, wenn sie verschwunden, d.h. im täglichen Leben aufgegangen ist. So wie wir heutzutage die Technik „Lesen“ anwenden ohne uns über den Vorgang an sich Gedanken zu machen.
Für wen: Alle, die Englisch sprechen :-).
Welchen Artikel würden Sie noch hinzufügen?
Bildquelle: Pixabay.