Oft sucht man in der Hektik eine schnelle Antwort auf ein Problem. Doch diese Antwort muss nicht unbedingt die richtige sein.
Problem die lange bestehen oder die immer wieder kommen haben meist eine kompliziertere Ursache. Die 5 W Technik hilft der Ursache auf den Grund zu gehen.
Haben Sie das Problem gefunden hilft die Saulus Methode es dauerhaft abzustellen.
Fragen wie die Kinder: Warum? Warum? – Doch klüger.
Die 5W Technik ist simpel. Fragen Sie 5 mal warum und Sie kommen der Ursache wesentlich näher. Die Zahl fünf ist dabei symbolisch zu verstehen. Fragen Sie so oft bis Sie eine logische und behebbare Ursache gefunden haben.
Die 5-Why-Methode, auch 5-W-Methode oder kurz 5 Why beziehungsweise 5W genannt, ist eine Methode im Bereich des Qualitätsmanagements zur Ursache-Wirkung-Bestimmung. Ziel dieser Anwendung der fünf „Warum?“-Fragen ist es, eine Ursache für einen Defekt oder ein Problem zu bestimmen. [Quelle: Wikipedia]
Mehr Infos zur Methode und Beispiele gibt es bei Imgriff.com und Seibert Media.
Am besten machen Sie aus der ersten Antwort die zweite Frage – wie hier im Beispiel.
Ein Beispiel: Warum ist der Lichtschalter so dreckig?
Selbst für ein solch einfaches Beispiel wie einen dreckigen Lichtschalter gibt es viele Ursachen. Hier mögliche Antworten auf das 1. Warum (Lichtschalter dreckig) und das jeweils 2. Warum:
Weil es so staubig ist.
- Runde: Warum ist es so staubig?
- Weil der Besen den Staub aufwirbelt.
- Weil die Fenster immer offen sind.
Weil man jedes Mal alle ausprobieren muss und sie dadurch oft benutzt werden.
- Runde: Warum muss man jedes Mal alle ausprobieren?
- Weil sie nicht beschriftet sind.
- Weil sie von vielen verschiedenen Leuten benutzt werden und diese sich nicht merken, welcher Schalter für was ist.
Weil man dreckige Hände hat.
- Runde: Warum hat man dreckige Hände?
- Weil man von draußen nach Hause kommt.
- Weil man gerade am Kochen ist.
- Weil man in einer Werkstatt arbeitet.
Weil man sie nie reinigt.
- Runde: Warum reinigt man sie nie?
- Weil man Angst vor einem elektrischen Schlag hat.
- Weil man keinen Lappen hat.
- Weil man nicht weiß mit welchem Mittel.
- Weil man es immer vergisst wenn man aufräumt.
Ein konkretes Beispiel
Nun noch ein Beispiel das die Fragen bis zum Ende stellt.
- Warum sind die Lichtschalter so dreckig?
– Weil man sie nie reinigt.
- Warum reinigt man sie nie?
– Weil man Angst vor einem elektrischen Schlag hat.
- Warum hat man Angst davor, Lichtschalter sind erprobt und gelten als sicher?
– Weil es schon einmal passiert ist.
- Warum ist es passiert?
– Weil man den Schalter mit einem nassen Lappen und feuchten Händen gereinigt hat.
- Warum hat man das so gemacht?
– Weil man nur diesen hatte und es nicht besser wusste.
–> Dies kann noch weitergeführt werden. Doch richtiges Reinigungsmittel und ein Lappen dafür können das Problem besser lösen. Wichtig ist zudem die Kommunikation der neuen Methode.
Es sollte deutlich werden, dass die Ursache manchmal nicht dort liegt wo sie zu liegen scheint.
Wenn man sich die Zeit nimmt nachzuforschen kommen meist noch mehr Dinge ans Tageslicht.
Nach einer Zeit sind die Schalter wieder dreckig
Vielleicht haben Sie dann die Ursache nicht gefunden oder mit der Lösung ein ganz neues Problem geschaffen. Kein Grund zur Sorge. Sie haben gelernt, dass die Lösung noch verbesserungswürdig ist.
Fangen Sie mit der 5-W-Methode nochmal von vorne an. Die anderen machen genauso Fehler. Besser sind Sie nur, wenn Sie die Fehler früher machen und schneller beheben.
Zögern Sie nicht zu lange mit dem Test
Nachdem Sie genug gefragt haben, legen Sie los. Machen Sie die Änderung schnell. Neuer Lappen her. Putzmittel auch. Beides bekommt einen festen Platz.
Probieren Sie Ihre Lösung selbst aus.
Haben Sie das falsche Mittel gekauft und es reinigt nicht? Dann haben Sie schon wieder etwas gelernt. Wenn es geklappt hat, zeigen Sie Ihren Kollegen so es sich befindet und wie man es richtig benutzt.
Das ist doch alles übertrieben! Wegen einem solchen Lichtschalter!
Können Sie gerne glauben. Doch gerade die kontinuierliche Verbesserung ist der Grundgedanke von Kaizen. Sie können nicht von Grund auf alles richtig machen. Gute Planung ist wichtig. Doch zögern Sie nicht zu lange, wenn Sie etwas verbessern können.
Zudem lernen Sie anhand der Kleinigkeiten wie man solche Veränderungen umsetzt und durchhält. Einer der Umsetzer solcher Kleinigkeiten ist Paul Akers(pdf) von Fastcap mit seinem 2 Second Lean.
Wo haben Sie mit den 5W schon viel erreicht?
Bildquelle: selbst.