Anfangs wollte ich die Kanbans für die Büromaterial Serie lang und schmal drucken. Für den ausgewählten Drucker gibt es eine Vielzahl von Adresslabels, z.B. in den Größen 29 mm x 90 mm oder 38mm x 90 mm.
Da die Etiketten längs auf der Rolle sind genügt ein Drucker mit schmaler Druckbreite. Zudem sind sie relativ günstig. Der Barcode passte unten auf das Label und alles schien gut. Die Ernüchterung kam beim ersten Testdruck: Der Barcode ist verschwommen und lässt sich nicht mehr korrekt scannen(links):
Später erfuhr ich, dass es für den Druck eines Barcodes quer zur Druckrichtung sogar einen Namen gibt: Der Leiterdruck.
Woran liegt’s? Eigenschaften des Thermodrucks
Thermodrucker so wie der Brother QL-570 und fast alle Drucker an der Supermarktkasse drucken auf temperaturempfindliches Papier.
Beim Druck gleitet das Papier am Druckkopf oder einfacher gesagt einer Leiste mit vielen kleinen Heizelementen vorbei. Soll ein schwarzer Punkt gedruckt werden, wird das entsprechende Element für die gewünschte Dauer heiß.
Das Heizelement benötigt eine gewisse Zeit um wieder Abzukühlen, in dieser Zeit bewegt sich das Papier und wird durch die noch warmen Heizelemente weiter bedruckt. Es entstehen Mini-Schlieren. Vor allem bei Barcodes, bei denen zuerst die ganze Leiste erhitzt wird um einen Balken zu drucken und dann die ganze Leiste abkühlen muss um einen Freiraum „zu drucken“ zeigt sich der Effekt.
Das ist so ähnlich wie das Schreiben mit dem Füller bei einem Linkshänder. Schreibt man zu schnell verwischen die noch nicht getrockneten Buchstaben.
Das Problem habe ich verstanden, doch wie kann ich die Qualität verbessern? Hier drei Möglichkeiten.
1. Im Zaundruck drucken
Am besten funktioniert der Zaundruck. Also den Barcode längs zur Druckrichtung drucken. Dann müssen die Heizelemente nur am kurzen Ende der Barcodestreifen auskühlen. Der Code franst nur dort etwas aus. Da der Code ausreichend hoch ist hat dies keinen Einfluss auf die Qualität.
Auch bei Tintenstrahldruckern liefert der Zaundruck die besten Ergebnisse. Beim Druck mit Laserdruckern spielt die Ausrichtung keine Rolle, beide Arten werden gleich scharf gedruckt.
2. Langsamer drucken
Reduzieren Sie die Druckgeschwindigkeit. Die Heizelemente haben so mehr Zeit zum Auskühlen. Im p Touch Editor wählen Sie im Druckdialog (Strg+P) anstatt „Stempeldruck“ die Einstellung „Hohe Auflösung“. Dann lassen sich auch Codes im Leiterdruck gut scannen.
Im Vergleich zum ersten Versuch sieht das dann so aus:
3. Den Barcode verbreitern
Wenn der Platz keine Rolle spielt drucken Sie den Barcode breiter. Dadurch wird jeder einzelne Balken breiter und die Schlierenbildung hat weniger Auswirkungen auf die Lesbarkeit.
Mehr zu Barcodes
Viele weitere Erklärungen zu Barcodes und deren Druck gibt es EtikettenWissen Wiki, bei Logitogo und bei Wirtschaftliche Drucker. Auf 100 Seiten erklärt die Strichcode Fibel(.pdf) von Datalogic fast alles zu Barcodes und deren Einsatz.
Drucken Sie Ihre Barcodes im Zaun- oder Leiterdruck?
Quellen: Titelbild(Pixabay, bearbeitet), restliche Bilder: selbst.